Die Flüchtlingsarbeit stellt die Kommunen häufig vor ganz besondere Herausforderungen. Nachdem wir als städtische Einrichtung für alle offen stehen, wurden wir schnell zu einem Anlaufpunkt für die BewohnerInnen des Parkhotels und des ehemaligen Cafés in Erkersreuth. Nach und nach eröffnete sich für das JAM ein weiterer Arbeitsbereich.
Da ist ein Theaterregisseur aus dem Irak, welcher sich mit seiner Kunst im Tagesgeschehen des JAMs einbringen möchte. Ein 12jähriger, welcher nach langer Flucht, durch unzählige Länder, nun endlich angekommen ist. Er scheint darüber so glücklich, dass er sich in der Einrichtung einbringen möchte und Kontakte knüpfen will. Ein Künstler der alles zurückließ, außer seine selbstgemalten Bilder, und diese bei uns ausstellen möchte.
Wir haben darauf reagiert und diese Möglichkeiten geschaffen. Außerdem wirken wir mit Vorträgen in der eigenen Landessprache präventiv und erläutern z.B. das deutsche Recht. In Zusammenarbeit mit Zukunft in Selb e.V. wurde im Rahmen des „Offenen Wohnzimmers“ ein internationaler Treff geschaffen. Zum einen, um die Kommunikation zu fördern, zum anderen, um diverse Anlaufstellen aufzuzeigen und auch selbst anzubieten. Ein großer Teil der Arbeit besteht darin, Flüchtlingen Unterlagen von Ämtern zu übersetzen oder Formulare zu erklären, wobei wir auch von Ehrenamtlichen Unterstützung erhalten. Des Weiteren bietet das „Offene Wohnzimmer“ natürlich auch Ablenkung und die Möglichkeit, in sozialen Kontakt zu treten.